top of page
AutorenbildSonja Schmeller

Rauhnächte

„In den Rauhnächten, dunkel und klar,

liegt die Magie des kommenden Jahr.

Lass Altes ziehen, sei still und bereit,

für Wandel, Segen und neue Zeit.“


Was sind die Rauhnächte?


Kalendarischer Hintergrund: Die Rauhnächte markieren die Zeit des Übergangs zwischen dem alten Mondjahr (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage). Die Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten galt als eine „besondere“ Zeit, in der die normalen Regeln von Raum und Zeit außer Kraft gesetzt schienen.


Der Begriff „Rauhnacht“ wird häufig mit „Rauch“ in Verbindung gebracht, da es in dieser Zeit üblich war, Häuser und Ställe mit Weihrauch auszuräuchern, um böse Geister zu vertreiben. Eine andere Deutung leitet den Begriff von „rau“ (wild, unheimlich) ab.


Bedeutung der Rauhnächte


Die Rauhnächte gelten als eine magische Zeit des Übergangs, in der die Schleier zwischen den Welten besonders dünn sind. Diese Nächte wurden und werden oft mit folgenden Themen verbunden:


1. Rückblick und Neubeginn: Die Rauhnächte eignen sich für Besinnung, das Abschließen des alten Jahres und das Setzen neuer Intentionen für das kommende Jahr.


2. Orakelzeit: Jede der 12 Nächte steht symbolisch für einen Monat des kommenden Jahres, und es war Brauch, in den Rauhnächten Träume, Zeichen oder Naturphänomene als Vorhersage zu deuten.


3. Spiritualität und Schutz: Menschen führten Rituale durch, um sich vor dunklen Mächten und bösen Geistern zu schützen. Es war auch eine Zeit, um mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen oder die Verbindung zur eigenen Spiritualität zu stärken.


Traditionen und Rituale


Räuchern: Mit Kräutern wie Weihrauch, Beifuß oder Salbei wurden Wohnräume, Ställe und Höfe ausgeräuchert, um Schutz und Reinigung zu erwirken.


Orakel und Weissagungen: Viele Menschen ziehen in den Rauhnächten Karten, führen Traumtagebücher oder machen besondere Rituale, um Einblicke in das kommende Jahr zu erhalten.


Ruhe und Innenschau: Es ist eine Zeit der Einkehr und Besinnung, in der alltägliche Arbeiten oft ruhen sollten.


Tabus: Bestimmte Dinge, wie Wäschewaschen oder Streitigkeiten, waren in den Rauhnächten tabu, da sie als Unglück bringend galten.



Die Rauhnächte werden heute sowohl von Menschen mit spirituellen Interessen als auch von traditionellen Familien gefeiert, die die alten Bräuche pflegen. Sie laden dazu ein, innezuhalten, sich mit der Natur und den eigenen Zielen zu verbinden und einen bewussten Übergang ins neue Jahr zu gestalten.

Hier ist ein einfaches und bedeutungsvolles Ritual für die Rauhnächte, das sich gut umsetzen lässt:


Räucher- und Dankbarkeitsritual


Was du brauchst:


Räucherwerk (z. B. Weihrauch, Beifuß, Salbei oder Lavendel)


Eine feuerfeste Schale

Streichhölzer oder ein Feuerzeug

Papier und Stift

Eine ruhige Umgebung


So geht’s:


1. Vorbereitung: Wähle einen ruhigen Ort, an dem du ungestört bist. Zünde eine Kerze an, um eine feierliche Atmosphäre zu schaffen.


2. Räuchern: Entzünde das Räucherwerk in der feuerfesten Schale und lasse den Duft durch den Raum ziehen. Gehe mit der Schale langsam durch deine Wohnung oder dein Haus und bitte darum, alte Energien zu reinigen und Platz für Neues zu schaffen. Konzentriere dich auf den Gedanken der Reinigung und des Schutzes.


3. Reflexion und Dankbarkeit: Setze dich hin und schreibe auf ein Blatt Papier, wofür du im vergangenen Jahr dankbar bist. Denke dabei an schöne Erlebnisse, Menschen, die dir geholfen haben, und Lektionen, die du gelernt hast.


4. Loslassen: Schreibe auf ein weiteres Blatt alles, was du im alten Jahr zurücklassen möchtest – Sorgen, Ängste oder Belastungen. Lies es dir laut vor und verbrenne es dann vorsichtig in der Schale. Stelle dir vor, wie diese Lasten sich auflösen.


5. Intention für das neue Jahr: Schreibe auf ein neues Blatt Papier deine Wünsche und Ziele für das kommende Jahr. Formuliere sie positiv und klar. Bewahre diesen Zettel an einem besonderen Ort auf, z. B. in einem Tagebuch oder einer kleinen Box.


6. Abschluss: Bedanke dich am Ende bei dir selbst, dem Universum, deinen spirituellen Begleitern oder wem auch immer du dich verbunden fühlst. Schließe das Ritual, indem du die Kerze ausbläst und einen Moment der Stille genießt.


Dieses Ritual verbindet Reinigung, Reflexion und Neuausrichtung – perfekte Begleiter für die magische Zeit der Rauhnächte.




37 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page